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5 Thesen über die Kommunikation in Zeiten der «UN»-Zeiten

Un-Zeiten

Kommunizieren in Zeiten von Corona hat für uns alle eine neue Dimension. Denn sie war und ist vor allem eine Kommunikation auf unbekanntem Terrain: Un-Wissenheit über ein Virus, das innert Wochen, die ganze Welt in den Würgegriff nimmt. Un-Gewissheit, welches Ende das nehmen kann. Und die Un-Möglichkeit, auf Anhieb wirksame Medikamente oder gar ein Impfstoff zur Hand zu haben.

Immerhin gelang es mit entschlossener Kommunikation, das Land innert Tagen in den Shut-down zu führen und über Wochen zu geschlossen zu halten. Doch der schwierige Teil kommt erst jetzt.

Wir wissen vieles einfach noch immer nicht. Wir müssen auf Sicht fahren. Und: Wir müssen mit dem Wetter steuern. Das ist die wichtige und ehrliche Botschaft, in Zeiten, wo nur sicher ist, dass die Un-Sicherheit vorerst bleibt.

Was schimmert aus kommunikativer Sicht hervor?

5 Thesen

_Die Politik war gut beraten, dass sie sich beraten lässt, aber eigene Entscheidung trifft und diese als solche auch kommuniziert. Wissenschaft berät. Politik entscheidet. Evidence-based-Policy. Dabei müssen wir alle in Kauf nehmen, dass morgen klar sein kann, dass das gestern Gesagte, heute doch falsch ist.

_Die Wissenschaft muss noch viel mehr erklären, wie Wissenschaftler suchen, finden, sich kontrollieren, revidieren. Immer auf der Suche nach Erkenntnis und Wahrheit. Damit sie im öffentlichen Diskurs weder zum Gott erklärt noch zum Teufel geschickt werden, weil ihre Antworten zu den Wünschen passen oder eben nicht.

_Wir alle sollten uns, sei es beim Zu-Hören, beim Mit-Reden oder beim Ver-Teilen, immer bewusst sein, dass alle ihren Teil kommunikativ mit dazu beitragen, was die Runde macht, und dass das nie ohne Wirkung bleibt.

_Demokratie braucht kritischen und öffentlichen Diskurs zur rechten Zeit. Dabei sind inhaltliche und finanzielle unabhängige Qualitäts-Medien, die den nötigen Abstand wahren, wasserdicht recherchieren und erklärend einordnen, unabdingbar.

_Gute Kommunikatoren gewinnen gerade in Krisen durch gute Journalisten an Profil und Glaubwürdigkeit. Gleiches gilt übrigens auch umgekehrt.

Darum geht es eben immer auch – ob im Medientraining, in der Kommunikationsberatung oder bei der Vorbereitung eines wichtigen Auftritts.

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